Rückgang der europäischen Immobilienwerte | Finansavisen

Im vergangenen Jahr waren die schwedischen Immobilienaktien katastrophal. Der Aktienkurs von Castellum brach um mehr als 90 % ein, die SBB verlor rund 70 % und Balder ist fast 40 % weniger wert als auf dem Höhepunkt im August. Im Allgemeinen ist die Verlangsamung auf eine Kombination aus hoher Verschuldung und rasch steigenden Zinsen zurückzuführen. Der Leitzins der Riksbank liegt derzeit bei 3,75 %, ist aber immer noch weit von dem Anstieg der Verbraucherpreise um 9,7 % im Mai entfernt. Mit anderen Worten: Es sind sogar noch höhere Zinsen zu erwarten.

Am Dienstag erlitt die Branche jedoch einen lang erwarteten Rückschlag. Die Castellum-Aktie stieg um 3 Prozent, während Balder und SBB um 6 bzw. 16 Prozent zulegten. Paradoxerweise gab Fitch am selben Tag bekannt, dass eine Herabstufung der Bonität der SBB von heute „BB+“ in Betracht gezogen wird, was bereits ein hohes Ausfallrisiko signalisiert. Fitch wies auf ein erhöhtes Finanzierungsrisiko und eine gewisse Wahrscheinlichkeit hin, dass der Verkauf des Educo-Geschäfts der SBB nicht zustande kommen wird. Positiv ist, dass die Ratingagentur davon ausgeht, dass der Immobilieneigentümer über genügend Bargeld verfügt, um seinen Verpflichtungen in den nächsten 12 Monaten nachzukommen.

Auch Immobilienaktien in anderen europäischen Ländern erzielten erfreuliche Renditen. In Deutschland stiegen Vonovia, URW und Deutsche Wohnen um 3-4 %. Finnlands Kojamo, das Wohnungen besitzt und vermietet, verzeichnete einen um 4 % höheren Wert. Der starke und umfassende Rückgang in diesem Sektor könnte darauf hindeuten, dass ein sogenannter „Short Squeeze“ im Gange ist, bei dem Spekulanten, die Aktien leerverkauft haben, gezwungen sind, diese zurückzukaufen.

Auf makroökonomischer Ebene gab es Zahlen zum deutschen Außenhandel. Sie zeigten, dass die Exporte von April bis Mai um 0,1 % und in einem Jahr um 0,7 % zurückgingen. Die Importe stiegen in einem Monat um 1,7 %, waren aber immer noch 8,6 % niedriger als im Mai 2022.

Ansonsten waren die US-Börsen aufgrund der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag des Landes geschlossen. Seit 2009 sind der S&P 500 und der Nasdaq im Juli um durchschnittlich 3,3 % bzw. 4,1 % gestiegen.

Liselotte Teufel

Web-Spezialist. Unheilbarer Kaffee-Fan. Musik-Ninja. TV-Befürworter. Twitter-Nerd. Gamer. Alkohol-Evangelist. Reisefanatiker. Hipster-freundlicher Leser.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert