Politik, Wahlen | Die SPD-Sozialdemokraten haben die Wahlen in Deutschland gewonnen

Die Frage, ob Olaf Scholz von der SPD oder Armin Laschet von der CDU neuer Ministerpräsident wird, soll voraussichtlich in anspruchsvollen Regierungsverhandlungen geklärt werden.

Das Ergebnis für die CDU/CSU ist das schlechteste seit Bestehen, da Angela Merkel nach 16 Jahren als Ministerpräsidentin voraussichtlich zurücktreten wird. Noch vor vier Jahren erreichten sie knapp 33 Prozent der Stimmen.

Die Grünen treffen mit 14,8 Prozent ihre beste Wahl überhaupt. Die liberale FDP kommt auf 11,5 Prozent, während die rechtsextreme AfD auf 10,3 Prozent kommt.

Die Linkspartei Die Linke trifft eine sehr schlechte Wahl und liegt mit 4,9 Prozent knapp unter der Schwelle, so die Ergebnisse von Deutsche Wahlbehörden Montagmorgen. Dem ZDF zufolge erlangte die Partei nur wenige Direktmandate im Bundestag.

Die SPD gewann Merkels Wahlkreis

Auf kommunaler Ebene schneidet die SPD an mehreren Stellen gut zu Lasten der CDU ab.

Im Wahlkreis Vorpommern-Greifswald, in dem Merkel seit 1990 gewählt wird, kommt CDU-Kandidat Georg Günther laut ZDF auf 20,5 Prozent, Anna Kégalzki von der SPD auf 24,4 Prozent.

Auch Annegret Kramp-Karrenbauer, die im vergangenen Jahr erstmals zur Merkel-Nachfolge als Parteichefin ernannt worden war, bevor sie zurücktrat, erhielt kein Direktmandat. Einen Sitz im Bundestag erlangte sie jedoch über die Landesliste der Partei im Saarland.

In München gewannen die Grünen einen Wahlkreis. Sie erlangten damit ihr erstes Direktmandat auf der konservativen Seite Bayerns.

Im Norden gewann die kleine SSW, die die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein vertritt, einen Sitz in Berlin. Das letzte Mal war die Partei nach der Wahl 1949 im Bundestag vertreten.

Die AfD ist die größte in Thüringen

Im ostdeutschen Bundesland Thüringen wurde die rechtsextreme AfD mit 24 Prozent der Stimmen erstmals größte aller Parteien.

Die vom BfV wegen ihrer rechtsextremen Ausrichtung überwachte Partei erreichte 24,6 Prozent und war zugleich die größte im ebenfalls im Osten gelegenen Sachsen.

Auf Bundesebene lag die Beteiligungsquote den Prognosen zufolge zwischen 76 und 77 Prozent. Dieser Wert liegt in etwa auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2017, als die Besucherzahl bei 76,2 Prozent lag.

Ein unklarer Weg nach vorne

Auch wenn das Wahlergebnis nun bekannt ist, dürfte es noch lange dauern, bis Merkels Nachfolger feststeht.

Der Schlüssel liegt bei den Grünen und der FDP, doch während die Grünen offenbar die Sozialdemokraten bevorzugen, möchte die FDP am liebsten mit den Konservativen regieren. Um eine Mehrheit zu erreichen, müssen die Parteien gemeinsam regieren.

Olaf Scholz von der SPD und Armin Laschet von der CDU/CSU sagten am Sonntag, sie würden versuchen, möglichst noch vor Weihnachten eine Regierung zu bilden.

„Wir müssen alles tun, um noch vor Weihnachten fertig zu werden“, sagte Sozialdemokrat Olaf Scholz bei der Debatte der Parteivorsitzenden am Wahlabend.

Der Christdemokrat Armin Laschet sagte, er habe das gleiche Ziel wie sein Rivale.

– Auf jeden Fall noch vor Weihnachten, sagte Laschet.

Scheitern sie, könnte Merkel Helmut Kohl überholen und die am längsten amtierende Ministerpräsidentin in der Geschichte des Landes werden.

Amal Hoffmann

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