Das zeigt eine in der Fachzeitschrift veröffentlichte deutsche Querschnittsstudie Forschung und Perspektiven in der Pharmakologie¹.

An der Studie nahmen 485 voll ausgebildete Pflegekräfte aus 107 verschiedenen häuslichen Pflegediensten in Deutschland teil.

Falsche Dosierung und Menge

Ziel der Studie war es den Autoren zufolge zu ermitteln, wie häufig falsche Medikamente vorkommen. Sie wollten aber auch die Ursache der Fehler wissen: Handelte es sich um Schulungen, Qualitätssicherungsmaßnahmen (Einsatz von Doppelkontrollen) oder um andere strukturelle Aspekte des Home-Service?

Von den in die Studie einbezogenen Pflegekräften gaben 42 Prozent an, in einem Zeitraum von 12 Monaten einen Medikationsfehler begangen zu haben, während 15 Prozent diese Frage nicht beantworteten.

Zu den Fehlern bei der Medikation der Patienten zählten falsche Dosierungen, das Weglassen von Medikamenten oder die Verabreichung nicht zugelassener Medikamente.

Schulung erforderlich

Die Autoren schreiben zunächst, dass die Medikamentensicherheit neben der Händehygiene eines der wichtigsten Problemfelder für die Patientensicherheit sei.

Die WHO schätzt, dass die Hälfte aller Medikamente nicht richtig verschrieben, gelagert, gehandhabt oder angewendet wird. Frühere Studien haben gezeigt, dass bei bis zu 30 Prozent der Patienten das Risiko eines möglichen Medikationsfehlers besteht. Die Hälfte dieser Fehler passieren beim Umgang mit Medikamenten.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Krankenschwestern, die in den letzten zwei Jahren eine Schulung zum Umgang mit Medikamenten erhalten haben, weniger wahrscheinlich Fehler machen. Die Ergebnisse zeigten auch, dass eine doppelte Kontrolle sehr wichtig ist, um Fehler zu vermeiden.

Schulungen im Umgang mit Medikamenten sollten daher als fester Bestandteil des Qualitätskonzepts der häuslichen Pflege betrachtet werden, schreiben die Autoren in ihrem Fazit.